Nachhaltiges Bauen

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Heute für Morgen - Nachhaltiges Bauen

Nachhaltiges Bauen muss ganzheitlich gedacht werden: Es beginnt in der Planungsphase und endet beim Rückbau. Der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes muss ressourcenschonend, umweltverträglich, effizient, recyclingfähig und wirtschaftlich sein – eben nachhaltig. Sowohl bei unseren firmeneigenen Gebäuden, unseren Bauträgerprojekten als auch bei den Bauvorhaben für unsere Kund:innen möchten wir die Nachhaltigkeit ganzheitlich denken. Noch befinden wir uns lange nicht am Ziel, aber wir arbeiten tagtäglich daran unser Handwerk dahingehend zu verbessern.

Unser "Paul & Rosa" - ein Green Building.

Mit unserem Bauvorhaben „Paul & Rosa“ in der Paul-Rosa-Straße in Schweinfurt erproben wir den effizienten Einsatz sowie die Umsetzbarkeit von nachhaltigen Baustoffen. Wir setzten uns aktiv mit der Frage auseinander, wie wir in Zukunft leben werden. Daraus entstand ein nachhaltiges Gebäudekonzept mit Fokus auf Innovation und ungewöhnliche Planungsansätze:

• Eine Rasteranordnung sorgt dafür, dass die Grundrisse flexibel bleiben. Somit ist das Tragsystem losgelöst vom Innenausbau und es kann entsprechend der künftigen Entwicklung des Zusammenwohnens auf die jeweiligen Bedürfnisse reagieren.

• Es werden die Vorzüge unterschiedlichster Bauweisen genutzt, fast vergessene Konstruktionen wiederbelebt und ganz im Sinne der eingesetzten Baustoffe gebaut. Die Kombination der verschieden Bauweisen soll Erkenntnisse liefern, welche Bauart den geringsten CO₂-Verbrauch verursacht und gleichzeitig den Bewohner:innen eine angenehme Wohnatmosphäre bietet.  

• Das “Paul & Rosa” wird klimapositiv gebaut und kompensiert demnach mehr Treibhausgasemissionen, als es verursacht. 

• Auch während der Nutzungsdauer geht die Forschung weiter: Durch den Einbau von Sensoren für technisches Monitoring haben Nutzer:innen die Möglichkeit, ihren Heiz- und Energieverbrauch stetig einzusehen, zu steuern und zu optimieren. Auch für unsere weitere Bautätigkeit werden die gespeicherten Daten des dezidierten Monitoringkonzepts herangezogen. In diesem Zusammenhang wird u.a. untersucht, welche Behaglichkeitszustände sich in den beiden Gebäuden unterschiedlicher Bauweise und mit anderem Lüftungskonzept einstellen. Dabei ist ein Gebäude mit einer zwar nutzerunabhängigen Lüftung über Außenluftdurchlässe aber ohne mechanische Lüftungsanlage ausgestattet, während das andere Gebäude über dezentrale Lüftungsgeräte in einzelnen Räumen der Wohnungen verfügt. Die unterschiedlichen Lüftungsstrategien sollen dabei sowohl energetisch als auch in Bezug auf das Wohlbefinden der Bewohner:innen ausgewertet werden.

• Mit “Paul & Rosa” streben wir die DGNB-Platin-Zertifizierung an. Außerdem soll der gesamte Baustellenablauf nach DGNB zertifiziert werden.

Visualisierung PAUL ROSA

Eigene Gebäude, nachhaltig gebaut.

Nachhaltiges Handeln beginnt bei jedem Einzelnen selbst. Und das bedeutet für uns als Unternehmen bei unseren eigenen Standorten und Mitarbeitenden zu beginnen. Folgende Maßnahmen und Projekte haben wir bereits nach den Prinzipien des nachhaltigen Bauens umgesetzt:

Nach den Prinzipien des “Nachhaltigen Bauens” wurde im Jahr 2018 das Bestandsgebäude an unserem Firmenhauptsitz in Schweinfurt saniert und um einen Neubau mit weiteren 70 Arbeitsplätzen erweitert. Im Fokus stand vor allem die Einsparung von Material und Energie. Die gesamte Planung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit baubiologischen Berater:innen. Gemeinsam wurde ein durchdachtes Raumklima- und Energiekonzept entwickelt, bei dem auf eine gleichbleibend gute Luftqualität und eine bewusste Auswahl der Baustoffe abhängig von deren Zusammenspiel geachtet wurde. Folgende Kriterien waren ausschlaggebend für die Baustoffauswahl:

  • RecyclingfähigkeitFlur der Riedel Bau Büroräume im Anbau
  • Schadstoffemissionen in der Herstellung und Verarbeitung
  • Transportwege und Langlebigkeit

Dadurch entstand eine nachhaltige Visitenkarte aus Glas, Lehm und Beton. Die Flurwände wurden beispielsweise mit einem Lehmputz versehen, der sich positiv auf das Raumklima auswirkt, indem er u.a. Schadstoffe bindet. Zusätzlich wurde überwiegend Sichtbeton verwendet, um auf künstliche Farben verzichten zu können.

Durch die kompakte Bauform des Neubaus und der zusätzlichen Wärmedämmung des Bestandsgebäudes konnten Wärmebrücken reduziert werden. Der sommerliche Wärmeschutz ist aufgrund der zweischaligen Außenfassade sowie der Verschattungsmöglichkeiten der Fensterflächen sichergestellt.

Erdkollektoren in Verbindung mit Luft-Wärmepumpen ergänzen das Haustechnikkonzept. Die Erdkollektoren sind für die Zuluftansaugung zuständig. Dabei werden geothermische Energien und Lufttemperaturen genutzt. Das System sorgt für eine Wärmerückgewinnung von ca. 75-80%. Zum umweltschonenden Kühlen und Heizen des Gebäudes wurde eine Betonkernaktivierung gewählt. Diese nutzt die Fähigkeit, der Decken und Wände, thermische Energie zu speichern. Die Gebäudeautomation sorgt für ein intelligentes Zusammenspiel zwischen Heizung, Kühlung, Lüftung, Sonnenschutzsystemen sowie dem Nutzerverhalten.

Die TALENT-FACTORY ist eine Projektentwicklung in Kooperation mit dem Institut für nachhaltige und klimagerechte Architektur, ASAP, welches sich aus der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt gegründet hat. Sie entsteht am Logistikzentrum in Bergrheinfeld und stellt eine nachhaltige Location für Aus- und Weiterbildung als Ausdruck der Verantwortung für klimagerechtes Bauen dar.

Der Fokus liegt auf einem innovativen Gebäudekonzept sowie einer nachhaltigen Materialwahl. Das Denken in Materialkreisläufen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip hat bereits in der Planung begonnen, in der festgelegt wurde, dass langlebige und kreislauffähige Rohstoffe genutzt und somit Ressourcen geschont werden. Beispiel für Fassade der Talent FactoryDadurch kommen nachwachsende Rohstoffe aus Holz, Baureste von anderen Baustellen, wie Klinker und Dämmmaterial sowie recycelte Baumaterialien, wie R-Beton oder Schaltafelverschnitte, zum Einsatz. Vorhandene Materialien sollen genutzt und übrige Baustoffreste sinnvoll im Gebäude integriert werden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Bauweise einer Industriehalle als Stahlskelettbau mit Sandwich-Dämmpaneelen, sparen wir durch die nachhaltige Bauweise 50 Tonnen CO2 ein.Die Gebäudetechnik rundet das nachhaltige Gebäudekonzept ab. Die effiziente Multi-Level-Infrarotheizung kombiniert Wärmeversorgung und Beleuchtung und kann größtenteils durch den direkt auf dem Dach erzeugten Strom betrieben werden. Darüber hinaus wird die überschüssige Energie der Photovoltaikanlage an Spitzentagen ins Netz eingespeist. An energiearmen Tagen dient sie der Eigennutzung. Dadurch ist die Talent Factory im Jahresdurchschnitt energieautark.

Als Lehrwerkstatt dient die TALENT-FACTORY als Ort des Austauschs, der Bildung und der Innovation. Es bietet den Auszubildenden und dualen Studierenden Platz für praktische Übungen, den Kontakt zu Auszubildenden anderer Gewerke aufrechtzuerhalten und mit diesen zusammenzuarbeiten – wie auf unseren Baustellen. Weiterhin soll es für erfahrene Mitarbeiter:innen Raum für Sicherheitsunterweisungen, Weiterbildungen und Produktschulungen geben. Dadurch soll die TALENT-FACTORY das lebenslange Lernen der Mitarbeitenden unterstützen und so die Innovationskraft der Riedel Bau Belegschaft stärken.

Ein nachhaltiges Gebäude zu erschaffen, war auch das Ziel unseres Bauträgerprojektes “Wohnen an den Terrassengärten” im Würzburger Frauenland. Von Beginn an stand uns der Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der TU München beratend zur Seite. Angefangen mit einem Realisierungswettbewerb, setzte sich das Architekturbüro Hofmann-Keicher-Ring mit dem Entwurf des “Grünen Gartenhauses” durch. Mit dem Fokus auf die Nachhaltigkeit wurden folgende Maßnahmen bei der Realisierung des Wohngebäudes umgesetzt:

• Bau nach KfW-Effizienzhaus-Standard 55kupferfarbene Balkone der Terassengärten
• Regenwasser-Zisterne für die Bewässerung der Garten- und Außenbegrünung
• Zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
• Photovoltaik-Anlage für den Betrieb der Lüftungsanlage
• Holzfassade mit Wärmedämmung aus Holzfaserplatten
• Insektenfreundliche Blühfolge in der Landschaftsplanung
• Extensive Dachbegrünung

"Gerade wir im Bausektor sind in Zeiten des Klimawandels gefordert zu handeln. Unsere eigenen Gebäude sowie Forschungsprojekte zeigen bereits, wie sich Riedel Bau für die Zukunft positioniert: Wir möchten nachhaltiges Bauen und Green Buildings zur Selbstverständlichkeit machen."
 
Vanessa Morber
Projektleitung Innovation & Entwicklung

Digitalisierung - Building Information Modeling (BIM)

Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode, bei der digitale Modelle von Gebäuden erstellt werden. Diese Modelle sind weit mehr als 3D-Grafiken, sie enthalten umfassende Informationen über jedes Bauteil, von den Maßen bis zu den Materialeigenschaften. Die Nutzung von BIM ermöglicht auch die tiefgreifende Integration unserer Nachhaltigkeitsziele in unserer Arbeitsweise. Beispielsweise können mit BIM Modelle erstellt werden, um verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen zu optimieren oder Ökobilanzen zu berechnen. Zudem können Ressourcen besser genutzt, Abfälle minimiert und energieeffizientere Gebäude geschaffen werden. BIM ermöglicht es uns also, nachhaltiges Bauen nicht nur zu unterstützen, sondern zu einer integralen Komponente unserer Arbeitsweise zu machen. 

Nachhaltigkeit auf der Baustelle

Der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen entscheidet über unsere Zukunft. Durch die sorgfältige Auswahl von Baustoffen, der Reduktion von Abfällen, Wassereinsparungen und der Nutzung recycelter Baumaterialien möchten wir als mittelständisches Bauunternehmen mit gutem Beispiel vorangehen.

Icon Nachhaltige Baumaterialien
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Nachhaltige Baumaterialien

Auf unseren Baustellen werden Materialien im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft ausgewählt. Sie sollen möglichst sortenrein trennbar sein, um die Wiederverwendung und Recyclingfähigkeit zu gewähren.


Leanmanagement Icon
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"Lean-Philosophie"

Im Rahmen der Lean-Philosophie zielen wir darauf ab, Ressourcen besonders effizient einzusetzen und Transparenz für den gesamten Bauablauf zu ermöglichen. Für die einzelnen Baustellen bedeutet das eine geringe Anzahl an Mängeln, verbesserte Kommunikation, partnerschaftliches Arbeiten und hohe Sicherheitsstandards.


DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

Riedel Bau ist Mitglied im Verein der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Die DGNB ist Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen und verfolgt das Ziel, Lebensräume zukunftsfähig zu gestalten. Es ist geplant, den Baustellenablauf aller Bauprojekte unserer Firmengruppe durch die DNGB zertifizieren zu lassen.

Logo DGNB

Die Zertifizierungen der DGNB erfolgen nach einem fundierten System, das als „Global Benchmark for Sustainability“ gilt. Die Bewertungsgrundlage der DGNB basiert nicht nur auf ökologischen Aspekten, sondern betrachtet den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden oder Quartieren. Der lebenszyklusorientierte Ansatz beginnt in der Planung und erstreckt sich weiter durch die Bauzeit, die Nutzungsphase bis hin zum Rückbau. 

Logo DGNB

Die Zertifizierungen der DGNB erfolgen nach einem fundierten System, das als „Global Benchmark for Sustainability“ gilt. Die Bewertungsgrundlage der DGNB basiert nicht nur auf ökologischen Aspekten, sondern betrachtet den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden oder Quartieren. Der lebenszyklusorientierte Ansatz beginnt in der Planung und erstreckt sich weiter durch die Bauzeit, die Nutzungsphase bis hin zum Rückbau.